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Di. 07.03.2006
Zur Geschichte der Gestaltung von Brückenbauten
Prof. Dipl.-Ing. Cengiz Dicleli
Prof. Dipl.-Ing. Cengiz Dicleli Fachgebiet Tragkonstruktionen im Fachbereich Architektur und Gestaltung der Fachhochschule Konstanz
Die Turbinenhalle der AEG in der Huttenstraße in Berlin (1910) war der Beginn einer Entwicklung, bei der die Architekten die Führung in der Planung und im Entwurf von anspruchsvollen Industriebauten übernommen haben. Ähnliches bahnt sich seit langem auch im Brückenbau an. Waren es am Anfang eher Fußgängerbrücken und Brücken mit kleineren Spannweiten, so spielen Architekten spätestens seit der Fertigstellung der Erasmusbrücke in Rotterdam (Architekt: Ben van Beckel) eine unübersehbare Rolle auch bei Brücken mit großen Spannweiten und Straßenbrücken. Der letzte Höhepunkt dieser Entwicklung wurde im Dezember 2004 mit dem Viaduct de Millau erreicht: Der britische Architekt Norman Foster wird als der Entwerfer der Brücke gefeiert, wohingegen deren Ingenieur Michel Virlogeux - außer in Fachkreisen - kaum jemandem bekannt ist.
Im Vortrag geht es weniger darum, wie man Brücken entwerfen und gestalten soll. Vielmehr wird an Hand von Zitaten zahlreicher Brückenbauer dargestellt und analysiert, wie Ingenieure im 19. und 20. Jahrhundert mit den verschiedenen Aspekten des Entwerfens von Brücken umgegangen sind. Es wird gezeigt, daß es Zeiten gegeben hat, wo sich die Bauingenieure mit Gestaltung und Ästhetik ihrer Bauwerke viel leidenschaftlicher und kompetenter befaßt haben als es heute der Fall ist.
- Veranstaltungsort:
- Deutsches Technikmuseum
Trebbiner Str. 9
- 10963 Berlin
- Öffnungszeiten:
- 17:00 Uhr
- Weitere Infos:
- http://www.dtmb.de/Aktuelles/Vortraege/index.html
- Kategorie:
- Lesung/ Vortrag