Behles & Jochimsen - Univers Condensed

Fr. 09.09.2011
bis
Sa. 22.10.2011

Behles & Jochimsen - Univers Condensed

Jörg H. Gleiter und Ulrich Müller

Ende der 90er Jahre gründeten Armin Behles (*1966) und Jasper Jochimsen (*1964) ihr gemeinsames Büro. Nach einer Reihe von Wettbewerbserfolgen konnten sie mit der Kindertagesstätte Griechische Allee in Berlin (2003-2006) erstmals ein größeres Bauvorhaben realisieren. Ein weiterer Wettbewerbserfolg, das Biomedizini-sche Forschungszentrum der Universität Gießen, wird gerade fertig gestellt. Aktuell beschäftigen sich Behles & Jochimsen mit Neu- und Umbauten für Universitäten im In- und Ausland. Hinzu kommen zwei Wettbewerbsge-winne in China.

Charakteristisch für die Arbeitsweise von Behles & Jochimsen ist ein Entwurfsprozess, an dessen Beginn die in-tensive Auseinandersetzung mit dem Ort, seiner Geschichte und seinen stadträumlichen Qualitäten steht. Dieser wird soweit getrieben, bis sich eine Lösung abzeichnet, die zweierlei vermag: Einerseits muss sie überzeugende Antworten auf die Fragestellungen von Ort und Programm formulieren. Andererseits soll sie ein Leitmotiv liefern, das dem Entwurf zu innerer Logizität verhilft. Letztere, mit O. M. Ungers auch als Thema zu bezeichnende Klam-mer, fasst alle Teile zu einem Ganzen zusammen. Die Themen finden sich im Arsenal der Architektur selbst, aber auch in anderen Sphären und Metiers. Die somit doppelt begründeten Entwürfe sind auch doppelt lesbar: sowohl als präzise, für die Situation gearbeitete Passstücke, als auch als eigenständige, selbsterklärende Baukörper. Ohne durch offensichtliche stilistische Merkmale verbunden zu sein, zeichnet die Projekte das gemeinsame Inte-resse an einer formal geschlossenen, körperbetonten, oft figürlich wahrnehmbaren Gestalt aus.

Die Ausstellung entlehnt ihren Titel einer Schrift: Die Univers condensed ist eine elegante und gleichzeitig öko-nomische Variante der berühmten serifenlosen Antiqua von Adrian Frutiger. Sie ist die Hausschrift von Behles & Jochimsen. Univers condensed bezeichnet aber auch zwei Aspekte der Rauminstallation, die die Berliner Archi-tekten für die Architektur Galerie Berlin eingerichtet haben: Mit wenigen präzisen Eingriffen, die an den charakte-ristischen Merkmalen des vorgefundenen Raumes ansetzen, wird dieser radikalisiert. Dies geschieht einerseits durch Verdichtung und andererseits durch Entgrenzung. Der Raum weist über sich hinaus, wird zum Über-Ort. Dabei spielen das visuell-leibliche Erleben ebenso wie das gedankliche Nachvollziehen eine konstitutive Rolle. Mit den farbig eloxierten Aluminiumpaneelen rekurriert die Installation auf das Biomedizinische Forschungszent-rum Gießen. Die Fassade dieses handförmigen Baus durchmisst den ganzen Farbkreis, wobei jeder Finger das Spektrum einer Grundfarbe abbildet.

Veranstaltungsort:
Architektur Galerie Berlin
Karl-Marx-Allee 96 (U-Bahnhof Weberwiese)
D - 10243 Berlin

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Öffnungszeiten:
Dienstag-Freitag 14-19 Uhr Samstag 12-16
Telefon:
+49 30 - 788 974 31
Fax:
+49 30 - 788 974 32
Kontakt-E-Mail:
info@architekturgalerieberlin.de
Weitere Infos:
http://www.architekturgalerieberlin.de
Kategorie:
Ausstellung

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